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Der goldene Fleiß (UA)

von Alexander Eisenach

In den Eingeweiden eines Schafes erkennt ein Voodoopriester in Darfur deutlich die Probleme Afrikas: Die Gesellschaft schaut dem eigenen Verfall zu, wiegt sich in der Lethargie der Kolonialzeit, gibt dem Westen die Schuld an der eigenen Unfähigkeit und bekämpft sich lieber wechselseitig, als gemeinsam Besserung zu schaffen. Aber es gibt einen Ausweg: Den »goldenen Fleiß«, der vor langer, langer Zeit von den europäischen Kolonialmächten gestohlen wurde. Die Freunde Jayson und Marbadu werden in den Norden geschickt, um ihn schleunigst zurückzuholen, denn er bringt Glück, Zufriedenheit und Wohlstand für alle.

Alexander Eisenach überschreibt in seinem für das AUTORENstudio entstandenen Stück den antiken Mythos vom »Goldenen Vlies« und transponiert die große Suche der Argonauten in unsere krisengeschüttelte Gegenwart – mit scharfem Blick auf uns und die Anderen.

Eine Produktion von REGIEstudio und AUTORENstudio

REGIE
Daniel Foerster
BÜHNE
Julia Scheurer
KOSTÜME
Katja Quinkler
DRAMATURGIE
Tine Milz

MIT
Paula Skorupa

Paul Zichner

Timo Fakhravar

Alexej Lochmann

Mitglieder im SCHAUSPIELstudio

Pressestimmen

Eine afrikanische Aventiure, deren Uraufführung der Regiestudio-Gast Daniel Foerster auf der Experimentalbühne im Foyer des Schauspiels als Spiegelbild europäischer Wohlstandsdekadenz inszeniert hat.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Eisenach erweist sich dabei als gewiefter Texter [...]. Seine Figuren sind fabelhafte Diskursreiter in einer Welt, in der anscheinend auch im Sudan theoretisch nichts Neues mehr zu sagen und jedermann auf dem Stand der Dinge ist, auch was das ironische Brechen aller dramatischeren Ansätze betrifft. [...] Hingebungsvoll und überzeugend das Darstellerquartett, zu dem noch Timo Fakhravar als extrem beweglicher Marbadu gehört.

Frankfurter Rundschau

Wir haben es uns, so führt es Eisenach vor, bequem in einer mehr oder weniger befriedeten und aufgeklärten, auf Fleiß und dessen Früchte fußenden Gesellschaft eingerichtet – wir verdrängen die Wirklichkeit des Krieges und nehmen hin, dass alles auf Kosten der Ausgeschlossenen geschieht. Die komödiantisch abgefederte Unmittelbarkeit dieses Stücks und seiner Inszenierung sorgt für intellektuell anregende Kurzweil und eine Bewunderung darüber, wie toll mit den Mitteln des Theaters gearbeitet wird – und ist, das weiß Eisenach, insofern natürlich auch ein Teil des kritisierten postmodernen Diskurses.

Offenbach-Post

Eisenach geht es vor allem um die Überheblichkeit der westlichen Konsumgesellschaften. Die nämlich bilden sich nicht nur auf ihre Effizienz, Selbstoptimierung und Selbstausbeutung etwas ein. Sie konnten zudem die Missstände in der Welt lange genug ausblenden – ganz zu schweigen von der Frage, ob sie nicht auch etwas mit diesen Missständen zu tun haben.

Frankfurter Neue Presse

Die Inszenierung präsentiert eine geballte Ladung Nachwuchskräfte: Text, Regie und Darsteller kommen alle aus der Nachwuchsarbeit (Schaupiel Frankfurt AUTORENstudio, REGIEstudio und SCHAUSPIELstudio) und sie ist alles andere als langweilig. Die pausenlosen 100 Minuten sind eingerahmt in eine moderne Adaption des Mythos vom Goldenen Vlies [...] Für den Jungregisseur Daniel Foerster ist dies die zweite Arbeit für das Schauspiel Frankfurt, eine ob ihrer vielen Facetten sehr überzeugende.

Kulturfreak

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