Krieg
von Rainald Goetz
Rainald Goetz ist nicht nur einer der genialsten Sprachkünstler der deutschen Literaturlandschaft, er ist außerdem noch Doppel-Doktor in Geschichte und Medizin, Büchnerpreisträger 2015, leidenschaftlicher Kulturbetriebshasser, überzeugter Fahrradfahrer und Biertrinker sowie Thomas-Bernhard-Verehrer. Vor allem aber ist Goetz ein brillanter Chronist unserer Gegenwart. Ein „Immermitschreiber“ also, der nach seinen Anfängen als Literaturanarchist und Protagonist der Popliteratur heute längst als Klassiker gilt.
Sein dreiteiliges Theaterstück KRIEG ist, wie es ein Kritiker einmal treffend beschrieb, ein Sprengsatz an allem, was in unserem Staat heilig und teuer ist. Gleichzeitig ist KRIEG auch einer der letzten relevanten Texte vor der Wende. Im ersten Teil – SCHLACHTEN – verhandelt Goetz das Thema Krieg im heimischen Wohnzimmer und zeigt die Familie als Schlachtfeld: Ein tyrannischer Künstler traktiert Frau und Kinder körperlich und wortgewaltig, wie es Thomas Bernhard nicht brillanter hätte schreiben können. In HEILIGER KRIEG findet dann ein rein verbaler Bürgerkrieg zwischen den „mündigen Bürgern“, den Alt-68ern, den Stockhausens, Heideggers und Stammheimern statt und im letzten Teil – KOLIK – mündet KRIEG dann in einen einzigen, großen Monolog. Goetz liquidiert darin sprachgewaltig nach „Familie“ und „Welt“ in letzter Konsequenz das „Ich“ in einem furiosen Traktat.
​
REGIE
Daniel Foerster
AUSSTATTUNG
Robert Sievert
Lydia Huller
CHOREOGRAPHISCHE BERATUNG
Bettina Földesi
LICHT
Mario Bubic
DRAMATURGIE
Anna Gojer
MIT
Thieß Brammer
Martin Hohner
Henry Meyer
Stefanie Mrachacz
Anja Schweitzer Schneider
Rosa Thormeyer
​
​
​